Portrait von Rosi

Rosi

25. Juli 2025

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25. Juli 2025

Ätherische Öle: Wirkung & Anwendung

Ätherische Öle sind vielseitige Naturprodukte, die seit Jahrtausenden in verschiedenen Kulturen geschätzt werden – sei es für rituelle, kosmetische oder therapeutische Zwecke. In der modernen Aromatherapie finden sie Anwendung zur Linderung körperlicher Beschwerden und zur Förderung des seelischen Wohlbefindens.

Ob in Duftlampen, Massageölen, Bädern oder sogar in der Küche: Die natürlichen Pflanzenessenzen bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Anwendung und sind bei richtiger Dosierung meist gut verträglich. In diesem Beitrag erfährst du, wie ätherische Öle wirken, wie du sie gezielt einsetzen kannst und worauf du bei der Anwendung achten solltest.

Was sind ätherische Öle?

Ätherische Öle sind leicht flüchtige, fettlösliche und meist stark duftende ölartige Stoffgemische, die aus Blüten, Blättern, Wurzeln, Rinden oder anderen Pflanzenteilen gewonnen werden – meist durch Wasserdampfdestillation, Kaltpressung oder moderne CO₂-Extraktion. Sie bestehen aus Verbindungen wie Terpenen, Alkoholen oder Estern und zeichnen sich durch ihre intensive Duftkraft und vielseitige Wirkung aus. 

Je nach Herkunft, Pflanze und Zusammensetzung unterscheiden sich die Öle deutlich in Duft, Wirkung und Einsatzbereich – sei es zur Linderung körperlicher Beschwerden, in der Naturkosmetik, zur Raumluftverbesserung oder sogar in der Küche. Ihre Anwendung ist dabei unkompliziert, aber wirkungsvoll.

Historische Anwendung

Die Verwendung ätherischer Öle hat eine lange Tradition und reicht bis in die Hochkulturen des alten Ägypten, Griechenlands, Indiens (Ayurveda) und Chinas (Traditionelle Chinesische Medizin, kurz TCM) zurück. Schon damals nutzte man die duftenden Essenzen zur Linderung von Beschwerden, zur Reinigung von Räumen oder im Rahmen ritueller Handlungen. Sie galten als wertvolle Heilmittel und wurden sowohl medizinisch als auch spirituell eingesetzt.

Anwendung in der heutigen Aromatherapie

Ätherische Öle unterscheiden sich grundlegend von fetten Ölen. Sie sind hochkonzentrierte, flüchtige Substanzen mit intensivem Duft, die schnell verdunsten und keinen Fettfilm hinterlassen. „Flüchtig“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass eine Substanz sehr schnell verdampft oder sich verflüchtigt – also bereits bei niedrigen Temperaturen, oft sogar bei Raumtemperatur, in den gasförmigen Zustand übergeht. Ätherische Öle können daher schon ab Raumtemperatur verfliegen. Ihre Wirkung ist stark und oft schon in sehr geringen Mengen spürbar. 

Im Gegensatz dazu stehen fette Öle wie Mandel-, Jojoba- oder Olivenöl: Sie enthalten keine ätherischen Duftstoffe, ziehen langsam in die Haut ein und hinterlassen eine pflegende Schicht. In der Aromatherapie werden fette Öle vor allem als Trägeröle eingesetzt – das bedeutet, sie dienen zur Verdünnung ätherischer Öle, um deren Anwendung auf der Haut sanft und sicher zu gestalten. Die Kombination aus ätherischen und fetten Ölen verbindet die intensive Wirkung der hochkonzentrierten Pflanzenessenzen mit den pflegenden Eigenschaften der Basisöle.

Wie wirken ätherische Öle?

Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzenessenzen, die vielfältige Wirkungen auf Körper, Geist und Seele entfalten können. In der Natur dienen sie Pflanzen unter anderem als Schutz vor Schädlingen, Krankheitserregern und schädlichen Umwelteinflüssen. Diese natürlichen Funktionen machen sie auch für den Menschen therapeutisch nutzbar.

Bereits in der Antike erkannte man das heilsame Potenzial von Pflanzendüften, insbesondere im alten Ägypten, wo aromatische Öle zur Körperpflege, in Ritualen und zur Einbalsamierung verwendet wurden. Auch in der arabisch-persischen Medizin spielte die Destillation ätherischer Öle eine bedeutende Rolle. Heute bestätigen zahlreiche Studien die Wirksamkeit ätherischer Öle bei verschiedenen Beschwerden – etwa bei Stress, Schlafproblemen oder Schmerzen. Wichtig ist: Sie ersetzen keine schulmedizinische Behandlung, können diese jedoch sinnvoll ergänzen.

Ätherische Öle entfalten ihre Wirkung über vier Hauptwege:

  1. Olfaktorisch (Duftwirkung über den Geruchssinn)
  2. Respiratorisch (Aufnahme über die Atemwege)
  3. Dermal (Aufnahme über die Haut)
  4. Oral (innerliche Anwendung)

1. Duftwirkung (olfaktorisch)

Ätherische Öle entfalten über den Geruchssinn eine besonders schnelle und direkte Wirkung auf das limbische System – das Zentrum für Emotionen, Erinnerungen und hormonelle Reaktionen im Gehirn.

Duftmoleküle gelangen beim Riechen über die Nase zur Riechschleimhaut und senden Signale direkt an das Gehirn. Ein einzelner Duftimpuls genügt, um Erinnerungen zu aktivieren, Stimmungen zu beeinflussen oder die Ausschüttung von Botenstoffen wie Endorphinen oder Serotonin auszulösen – lange bevor wir den Duft bewusst wahrnehmen.

Gezielte Anwendungen in der Aromatherapie:

Beispiele für emotionale Duftwirkungen:

  • Stress und innere Unruhe
  • Konzentrationsschwäche
  • Angst- und Spannungszustände
  • Schlafprobleme
  • Stimmungsschwankungen
  • Emotionale Erschöpfung
  • Lavendel: beruhigend, angstlösend

  • Zitrone: erfrischend, konzentrationsfördernd

  • Ylang-Ylang: sinnlich, stimmungsaufhellend

2. Wirkung über die Atemwege (respiratorisch)

Beim Einatmen ätherischer Öle, etwa durch Inhalation oder über einen Diffusor, gelangen die Wirkstoffe in die unteren Atemwege und können dort lokal sowie über den Blutkreislauf systemisch wirken. So entfalten sie körperliche Wirkungen, z. B. auf das Immunsystem, die Atemwege oder den Stoffwechsel. Dies unterscheidet sich von der rein emotionalen Duftwirkung.

Anwendungsformen:

Typische Effekte:

  • Dampfinhalation
  • Diffusor/Vernebler
  • Aromastick oder Riechsalz
  • Schleimlösend & auswurffördernd: z. B. Eukalyptus, Myrte

  • Entzündungshemmend bei Atemwegsinfekten: z. B. Thymian, Fichtennadel, Lavendel

  • Keimhemmend: z. B. Zitronenöl, Rosmarin, Lavendel

  • Atemerleichternd: z. B. Pfefferminze, Fichtennadel, Eukalyptus

3. Wirkung über die Haut (dermal)

Bei äußerlicher Anwendung gelangen ätherische Öle über die Haut in den Körperkreislauf und entfalten dort lokale oder systemische Effekte. Voraussetzung ist eine sichere Anwendung: Immer verdünnt in einem geeigneten Trägeröl, um Hautreizungen zu vermeiden.

Anwendungsformen:

Typische Wirkungen:

  • Massagen
  • Einreibungen/Wickel
  • Pflegeöle, Kompressen
  • Aromabäder
  • Schmerzlindernd: z. B. Pfefferminze bei Muskel- oder Spannungsschmerzen

  • Entzündungshemmend: z. B. Kamille, Teebaum

  • Antibakteriell/antiviral: z. B. Thymian, Eukalyptus

  • Hautpflegend & regenerierend: z. B. Lavendel, Rose

4. Innerliche Anwendung (oral)

Die innerliche Einnahme ätherischer Öle sollte ausschließlich mit ausgewiesenen Lebensmittel- oder Aromatherapieölen und unter fachkundiger Anleitung erfolgen, insbesondere im therapeutischen Kontext oder in der Aromaküche.

Wichtige Hinweise:

Beispiele für innerliche Anwendung:

  • Nur Lebensmittel-zertifizierte Öle verwenden (Kennzeichnung beachten)
  • Immer sehr sparsam dosieren (1 Tropfen ist oft ausreichend)
  • Keine Anwendung bei Kindern, Schwangeren oder Menschen mit Vorerkrankungen ohne ärztlichen Rat
  • Gesetzliche Grundlage: Die Aromenverordnung regelt den Einsatz ätherischer Öle in Lebensmitteln
  • Verdauungsfördernd: Pfefferminz-, Ingwer- oder Kümmelöl

  • Appetitanregend oder entkrampfend: Zitronen-, Fenchelöl

  • Belebend im Getränk: z. B. 1 Tropfen Grapefruit- oder Zitronenöl auf Honig oder in Pflanzenöl gelöst

Was ist bei ätherischen Ölen zu beachten?

Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Naturprodukte – ihre Anwendung erfordert deshalb Sorgfalt, Wissen und Achtsamkeit. Damit du von ihrer Wirkung sicher und gezielt profitieren kannst, sind folgende Punkte besonders wichtig:

1. Qualität

Nur 100 % naturreine ätherische Öle ohne synthetische Zusätze entfalten ihre volle therapeutische Wirkung. Achte auf:

  • den botanischen Namen (z. B. Lavandula angustifolia)

  • das Herkunftsland (z. B. Lavendel aus Frankreich, Eukalyptus aus Australien)

  • die Gewinnungsmethode (z. B. Wasserdampfdestillation, Kaltpressung)

  • eine Chargennummer oder ein Erntedatum

  • seriöse Qualitätssiegel wie NaTrue, BDIH, Demeter, AB

  • keine Begriffe wie „Duftöl“, „Parfumöl“ oder „Aromaöl“ ohne Angabe zur Reinheit

Tipp: Bio-zertifizierte Öle aus nachhaltigem Anbau sind besonders hochwertig – viele Pflanzen stammen aus Wildsammlung oder kultiviertem Anbau weltweit.

2. Lagerung & Haltbarkeit

Ätherische Öle sind empfindliche Naturprodukte. Licht, Wärme, Luft und Feuchtigkeit beeinflussen ihre chemische Stabilität und damit auch ihre Wirksamkeit. Mit der richtigen Lagerung kannst du die Qualität deiner Öle über lange Zeit erhalten.

 

So lagerst du ätherische Öle richtig:

  • Dunkle Glasflaschen verwenden: Braune oder violette Glasflaschen schützen vor UV-Strahlung. Kunststoff kann durch ätherische Öle angegriffen werden.

  • Kühl, trocken und lichtgeschützt aufbewahren: Ideal sind Temperaturen zwischen 8 bis 18 °C, z. B. im Apothekerschrank oder einer Aromabox. Kein direkter Lichteinfall!

  • Gut verschließen: Ätherische Öle oxidieren bei Kontakt mit Luft – das kann ihre Wirkung verändern oder reizen. Verschluss immer fest zudrehen!

  • Aufrecht lagern: So vermeidest du Undichtigkeiten oder Verunreinigungen am Flaschenrand.

  • Von Kindern fernhalten: Besonders wichtig bei reizenden oder toxischen Ölen wie Zimt, Nelke oder Kampfer.

Haltbarkeit – grobe Richtwerte:

 

Ölgruppe Beispiele Haltbarkeit
Zitrusöle Orange, Zitrone, Grapefruit ca. 12 Monate
Kräuter-/Blütenöle Lavendel, Melisse, Rosengeranie ca. 2 – 3 Jahre
Holz-/Harzöle Sandelholz, Patchouli, Myrrhe, Benzoe teils über 5 Jahre
Oxidationsempfindliche Öle Lemongrass, Teebaum besser innerhalb von 1 Jahr verwenden

Tipp: Notiere auf jeder Flasche das Öffnungsdatum – so behältst du die Kontrolle über Frische und Wirksamkeit.

 

Woran erkennst du überlagerte Öle?

  • Der Duft hat sich verändert (dumpf, ranzig oder scharf)

  • Die Farbe ist dunkler geworden

  • Die Konsistenz wirkt ungewöhnlich (z. B. zäh oder milchig)

Verwende gealterte oder oxidierte Öle nicht mehr auf der Haut oder innerlich! Manche können dann hautreizend oder allergieauslösend wirken – z. B. oxidiertes Zitronen- oder Teebaumöl.

3. Gefahren & Nebenwirkungen

Ätherische Öle sind kraftvolle Naturstoffe, bei unsachgemäßer Anwendung können sie jedoch auch unerwünschte Wirkungen hervorrufen. Umso wichtiger ist der sachkundige, achtsame Umgang, vor allem bei sensiblen Gruppen wie Kindern, Schwangeren, Asthmatikern oder Tieren.

  • Reizstoffe & Photosensitivität

    Einige Zitrusöle wie Bergamotte, Zitrone oder Orange enthalten Furocumarine, die die Haut nach dem Auftragen lichtempfindlicher machen. Dadurch kann es bei Sonneneinstrahlung zu Hautreizungen, Rötungen oder Pigmentflecken kommen. Daher gilt: Nach der Anwendung solcher Öle sollte mindestens 6 bis 12 Stunden direkte Sonne oder Solarium gemieden werden.

  • Allergische Reaktionen & Hautreizungen

    Manche Menschen reagieren empfindlich auf ätherische Öle, besonders bei sensibler oder bereits vorgeschädigter Haut. Daher sollte die Hautverträglichkeit immer im Voraus getestet werden. Dafür empfiehlt sich ein sogenannter Epikutantest: Ein Tropfen verdünntes Öl wird in der Armbeuge aufgetragen und 24 Stunden beobachtet. Treten Rötungen, Brennen oder Juckreiz auf, sollte das Öl nicht weiter verwendet werden.

  • Atemwegsempfindlichkeit & Asthma

    Starke oder scharf riechende ätherische Öle können die Atemwege reizen, insbesondere bei Menschen mit Asthma oder chronischen Atemwegserkrankungen. Mentholhaltige Öle wie Pfefferminze oder Eukalyptus sollten daher nur mit großer Vorsicht und in sehr niedriger Dosierung angewendet werden. Bei Unsicherheit empfiehlt es sich, auf milde Alternativen wie Lavendel, Zeder oder Cajeput auszuweichen und jede Anwendung sorgfältig zu beobachten.

  • Schwangerschaft

    Einige ätherische Öle können den Hormonhaushalt beeinflussen oder stimulierend auf die Gebärmutter wirken und sind daher während der Schwangerschaft kontraindiziert. Dazu zählen unter anderem Salbei, Rosmarin, Thymian und Zimt. Bei bestehender Schwangerschaft sollte die Anwendung ätherischer Öle stets nur nach fachkundiger Beratung durch eine Ärztin, einen Arzt oder eine erfahrene Aromatherapeutin erfolgen.

  • Babys & Kinder

    Die Haut und Atemwege von Kindern, insbesondere von Säuglingen, reagieren besonders sensibel auf ätherische Öle. Daher sollten ausschließlich milde, gut verträgliche Öle wie Lavendel, Kamille oder Mandarine zum Einsatz kommen – und das in stark verdünnter Form. Auf Pfefferminze, Eukalyptus sowie alle mentholhaltigen Öle sollte bei Babys unbedingt verzichtet werden: Sie gelten als absolutes Tabu, da sie zu Atemnot oder Hautreizungen führen können.

  • Tiere

    Katzen, Hunde und andere Haustiere haben ein viel sensibleres Riechsystem als Menschen. Viele ätherische Öle können für sie reizend oder toxisch sein. Zu den kritischen Substanzen gehören vor allem Teebaumöl, Zitrusöle, Zimt, Wintergrün und Thymian. Diese sollten niemals direkt auf das Fell oder die Haut aufgetragen werden. Auch bei der Raumluftbeduftung ist Zurückhaltung gefragt: Tiere sollten den Raum jederzeit verlassen können, um sich dem Duft entziehen zu können.

Ätherische Öle: Wirkungstabelle

Diese Wirkungstabelle bietet einen Überblick, welches Öl für welche Anwendungsgebiete sinnvoll ist und weist auf mögliche Warnhinweise hin:

 

Öl Wirkung Anwendungsgebiete Warnhinweise
Benzoe hautpflegend, wärmend Hautpflege, Husten kann klebrig sein – gut einarbeiten
Bergamotte stimmungsaufhellend, nervenstärkend Stress, Angst, Nervosität, Hautpflege photosensitiv – kann die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenlicht machen
Cajeput entzündungshemmend, schleimlösend, schmerzlindernd, fördert die Durchblutung Erkältung, Husten, Inhalation, Ohrenschmerzen, Krampfadern, Hämorrhoiden, Genitalherpes, Rheuma, Neuralgien sparsam dosieren, nur verdünnt anwenden
Citronella insektizid, erfrischend Insektenschutz, Raumduft kann Haut reizen
Eukalyptus schleimlösend, antiseptisch Atemwege, Erkältung, Inhalation nicht für Säuglinge; schwangerschaftsbedingt meiden
Fichte erwärmend, schleimlösend, atemwegsbefreiend, immunstärkend Erkältung, Muskelverspannung nicht bei Asthma verwenden
Kamille beruhigend, entzündungshemmend, bakterizid, fungizid empfindliche Haut, Hautreizungen, Kinderpflege sehr gut verträglich
Kümmel verdauungsfördernd, krampflösend Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen bei Kleinkindern nur sehr verdünnt
Lavendel beruhigend, schlaffördernd Einschlafhilfe, Hautpflege Hautverträglichkeit prüfen
Majoran krampflösend, beruhigend Schlaf, Nervosität, Unruhe, Bauchschmerzen nicht in Schwangerschaft verwenden
Mandarine beruhigend, stimmungsaufhellend Kinderdüfte, Einschlafhilfe leicht photosensitiv
Melisse angstlösend, herzstärkend Schlaf, Unruhe, Herzklopfen sehr kostbar – geringes Ertragsöl
Minze belebend, kühlend, anregend, konzentrationsfördernd Erkältung, Müdigkeit, Konzentration, Kopfschmerzen nicht für Kleinkinder, sparsam dosieren
Muskat wärmend, verdauungsfördernd, anregend Verdauung, Krämpfe, Muskelverspannung in hoher Dosis neurotoxisch
Nelke schmerzlindernd, antiseptisch Zahnpflege, Erkältung reizend – immer stark verdünnen
Orange stimmungsaufhellend, beruhigend Raumduft, Entspannung, Aromabäder, Kinderpflege photosensitiv – kann die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenlicht machen
Pfefferminze kühlend, konzentrationsfördernd Kopfschmerzen, Reiseübelkeit nicht für Kleinkinder oder stillende Mütter
Rose emotional stärkend, hautpflegend hormonelle Balance, Hautpflege, Stressabbau teuer, kann sensibilisieren
Rosmarin durchblutungsfördernd, anregend Muskelverspannungen, Müdigkeit nicht in der Schwangerschaft
Salbei (echt) klärend, schweißhemmend Wechseljahre, Reinigung meiden in Schwangerschaft
Sandelholz beruhigend, aphrodisierend Meditation, Hautpflege teuer – nachhaltige Quelle wählen
Teebaum antibakteriell, antiviral Pickel, Pilz, Erkältung nicht unverdünnt anwenden
Thymian immunstärkend, antiviral Erkältung, Inhalation stark – immer verdünnt anwenden
Weihrauch beruhigend, zentrierend Meditation, Hautregeneration selten allergische Reaktionen
Zimt wärmend, anregend, durchblutungsfördernd Durchblutung, Libido, Kälteempfinden stark hautreizend – nie unverdünnt
Zirbelkiefer klärend, stärkend Atemwege, Muskelverspannung nicht bei Bluthochdruck
Zitrone erfrischend, klärend, desinfizierend Raumduft, Küche, Hautpflege, Konzentration, Reinigung photosensitiv – kann die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenlicht machen

Ätherische Öle: Anwendungsmöglichkeiten & Dosierung

Ätherische Öle können vielfältige positive Wirkungen auf Körper, Geist und Seele haben: Ob zur Entspannung, Vitalisierung, Linderung von Beschwerden oder zur Schaffung einer angenehmen Atmosphäre – ätherische Öle lassen sich auf viele Arten sinnvoll in den Alltag integrieren. Dabei ist die richtige Anwendung und eine sorgfältige Dosierung besonders wichtig, da es sich um hochwirksame Substanzen handelt.

Wie werden ätherische Öle hergestellt?

Die Herstellung ätherischer Öle ist ein aufwändiger Prozess, bei dem aus großen Mengen Pflanzenmaterial hochkonzentrierte Duft- und Wirkstoffe gewonnen werden. Je nach Pflanzenart kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz, jedes mit eigenen Vor- und Nachteilen:

1. Destillation (Wasserdampfdestillation)

Die häufigste Methode zur Gewinnung ätherischer Öle. Dabei wird Wasserdampf durch das Pflanzenmaterial geleitet – die Hitze löst die flüchtigen Bestandteile, die anschließend kondensieren und vom Wasser getrennt werden.

  • Ideal für Kräuter, Blätter, Blüten und Rinden
  • Schonend – die Pflanzenwirkstoffe bleiben weitgehend erhalten

2. Kaltpressung

Vor allem bei Zitrusfrüchten wie Zitrone, Orange oder Limette angewandt. Die Schalen werden mechanisch ausgepresst, wobei das ätherische Öl freigesetzt wird.

  • Besonders frisch und authentisch im Duft
  • Enthält natürliche Pflanzenstoffe, ist aber lichtempfindlich

3. CO₂-Extraktion

Ein modernes, technisch aufwändiges Verfahren, bei dem Kohlendioxid unter Druck als Lösungsmittel dient.

  • Sehr reines, intensives Öl – frei von Lösungsmittelrückständen
  • Hohe Qualität, allerdings auch teuer in der Herstellung

Destillieren von Schafgarbe

Nachhaltigkeit & Ethik

Die Herstellung ätherischer Öle ist ressourcenintensiv. Umso wichtiger ist ein bewusster, respektvoller Umgang mit der Natur. Achte beim Kauf auf folgende Kriterien:

  • nachhaltige Erntepraktiken

  • biologischer Anbau ohne Pestizide

  • fairer Handel

  • verantwortungsvoller Umgang mit seltenen Pflanzen (z. B. Sandelholz)

Tipp: Verwende hochwertige Öle achtsam und sparsam. Oft reicht ein einziger Tropfen für eine spürbare Wirkung – weniger ist hier tatsächlich mehr.

Möchtest du lernen, deine eigenen ätherischen Öle durch Destillation herzustellen?

Du begeisterst dich für die Welt der ätherischen Öle und möchtest mehr über ihre Herstellung und Wirkung erfahren? In meinem Workshop „Pflanzenwässer-Herstellung“ zeige ich dir, wie bei der Destillation ätherische Öle und Hydrolate entstehen – ganz praxisnah, indem wir gemeinsam frischen Lavendel destillieren. Dabei lernst du, wie du hochwertiges Pflanzenwasser (Hydrolat) selbst herstellen kannst, worauf es bei der Destillation ankommt und wie eng Hydrolate und ätherische Öle miteinander verbunden sind.

In kleinen Gruppen ist genug Raum für deine Fragen und persönlichen Austausch. Wenn dich das Thema ätherische Öle fasziniert, wirf am besten regelmäßig einen Blick auf die Kursübersicht – vielleicht ist bald wieder ein passender Termin für dich dabei. Ich freue mich auf dich!

Fazit: Ätherische Öle als wertvolle Begleiter im Alltag

Ätherische Öle sind weit mehr als nur wohlriechende Essenzen – sie entfalten ihre Wirkung auf Körper, Geist und Seele: Sie können Stress lindern, die Stimmung heben, das Immunsystem stärken oder einfach für ein angenehmes Raumklima sorgen. Damit du ihr volles Potenzial sicher und wirkungsvoll nutzen kannst, beachte folgende Punkte:

  • Qualität vor Quantität: Achte auf 100 % naturreine, biologisch zertifizierte Öle – ohne Zusätze oder synthetische Duftstoffe.

  • Richtige Lagerung: Kühl, dunkel und gut verschlossen aufbewahren. Beachte die Haltbarkeit – ätherische Öle sind empfindlich gegenüber Licht und Luft.

  • Verdünnung & Dosierung: Besonders wichtig bei Hautkontakt, in der Anwendung bei Kindern, Schwangeren oder empfindlichen Menschen.

  • Bewusste Anwendung: Ob in der Sauna, beim Baden, Massieren oder im Diffusor – nutze die Öle achtsam und gezielt.

  • Sicherheit geht vor: Informiere dich über mögliche Risiken bei Allergien, in der Schwangerschaft, im Umgang mit Kindern oder Haustieren.

  • Einnahme nur mit Fachwissen: Orale Anwendung nur nach professioneller Beratung – niemals ohne Absprache!

Aktuelle Kurse & Workshops

Du möchtest dein Wissen in Kräuterkunde erweitern oder deine eigenen Naturprodukte selbst herstellen? Hier findest du die nächsten Kurstermine:

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15 November | 14:00 - 17:00

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15 November | 14:00 - 17:00

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2025-10-27T09:37:14+01:00
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